Der Järntorget, das Zentrum der Arbeiterbewegung

Biegt man am Ende der Haga Nygatan, an der Landsvägsgatan, nach rechts, so kommt man nach etwa 100 Meter zum Järntorget, dem Eisenplatz, der seinen Namen davon erhielt, dass hier ursprünglich eine Eisenwaage stand auf der das für den Export bestimmte Eisen vor der Verschiffung gewogen wurde. Die Eisenträger wohnten zu jener Zeit überwiegend in der Haga Nygatan.
 
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Järntorget zu einem verruchten Vergnügungsviertel Göteborgs, das sich jeden Abend bevölkerte, denn hier konnte man jedes Vergnügen und vor allem auch Kneipen und Nachtklubs finden. Nach den Zeitungsartikeln jener Zeit handelte es sich also für das dekadente Zentrum der Stadt. Diese Tradition hat sich während der letzten Jahre erneut am Järntorget verbreitet, auch wenn heute dort keine offizielle Prostitution mehr vorkommt und sich die Kneipen nun vor allem an der nahen Andra Långgatan befinden.

Der Järntorget
Foto: Herbert Kårlin

Der Järntorgbrunnen mit den durch Frauen symbolisierten fünf damals bekannten Kontinenten, den Sigeln der schwedischen Eisenhütten und dem absegelnden Schiff erinnert noch heute an die Zeit als von hier aus schwedisches Eisen in die ganze Welt transportiert wurde.Heute wird von hier aus zwar kein Eisen mehr exportiert, auch wenn der Järntorget weiterhin einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte Göteborgs ist an dem auch der grüne Gürtel, der die Stadt innerhalb des Wallgrabens umgibt, endet.. Der Hafen am Fluss wird heute von den Fähren nach Dänemark benutzt.
 
Wenn man eine Runde auf dem Järntorg geht, so stößt man auch auf die Bronzebüste einer interessanten Persönlichkeit, nämlich auf Dan Andersson, der einige Jahre lang in Göteborg als Journalist arbeitete. Dan Andersson gilt als der bekannteste proletarische Schriftsteller und Dichter Schwedens. Mehrere seiner Gedichte wurden vertont und werden noch heute im Rundfunk und bei volkstümlichen Veranstaltungen gespielt.
 
Als im Jahr 1866 die Göteborger Arbeitervereinigung gegründet wurde, wurde ihr von der Stadt ein Grundstück am Järntorget verkauft, was letztendlich auch dazu führte dass sich der Eisenplatz zum Zentrum der westschwedischen Arbeiterbewegung entwickelte.Wer den Järntorget am 1. Mai besucht, stellt fest dass dieser Platz noch heute als das Zentrum der Göteborger Arbeiterbewegung betrachtet wird, da hier die Sozialdemoraten und die Linken immer noch ihre Kundgebungen abhalten. Bis zum 27. August 1986 war auch der Olof Palmes Plats Teil des Järntorgets, was sich auch dan den verschiedenen Skulpturen ausdrückt die man dort entdecken kann, und natürlich am Folkets Hus.
 
Da der Järntorget zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten Göteborgs gehört, kann man von hier aus, dank der öffentlichen Verkehrsmittel, nahezu jede Stelle der Stadt in kürzester Zeit erreichen, um dort dann die Erkundung Göteborgs fortzusetzen.

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