Das alte Göteborg innerhalb des Wallgrabens

Mit der Flussfähre Älvsnabben kommt man zwar nicht in der Stadt innerhalb des Wallgrabens an, sondern auf der "falschen" Seite des nördlichen Wallgrabens, auf der Seite mit dem Göteborger Hochhaus Läppstiftet (Lippenstift), den Lagerhallen einer früheren Hafenanlage und dem Ankerplatz des Viermasters Barken Viking. Auf der anderen Seite des Kanals, also in der Stadt innerhalb des Wallgrabens, erblickt man jedoch die Oper, die in Form eines Schiffes am Rande des Göta Älv erbaut wurde.
 
Bereits nach einem kurzen Spaziergang erreicht man dann den Gustav-Adolf-Platz, auf dem man im Zentrum die Statue des Stadtgründers findet, auch wenn dieser die Stadt nie betreten hat. Bei den Gebäuden, die diesen Platz säumen, handelt es sich um das Rathaus, das frühere Amtsgericht, das Stadthaus und die ehemalige Börse, die heute alle von der Stadtverwaltung benutzt werden, teilweise für die Arbeit, teilweise auch aus Repräsentationsgründen.

Die Kronhusbodarna
Foto: Herbert Kårlin

Nur durch eine Straße getrennt liegt dann der Hafenkanal, an dem von der Stadtgründung bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Schiffe anlegten, was auch erklärt, warum an diesem Kanal einige der bedeutendsten Gebäude Göteborgs liegen und dort auch zwei frühere Marktplätze angelegt wurden.
 
Bummelt man entlang des Hafenkanals so kommt man nahezu unmittelbar zur Deutschen Kirche (Tyska Kyrkan), dem Auktionshaus der ehemaligen Ostindiengesellschaft, und bei einem kleinen Umweg auch zum Krönungshaus und den sogenannten Kronhusbodarna mit einem kleinen Schokoladenfabrik und einigen kunsthandwerklichen Unternehmern.
 
Auf der anderen Seite des Hafenkanals findet man dann die Domkirche Göteborgs, den Bischofssitz der Region, die bedeutendste Einkaufsstraße Göteborgs, die, dank Fernwärme, auch im Winter nie vereist oder von Schnee bedeckt wird. Nach weiteren 100 Meter zu Fuß steht man vor der im Jahr 1889 eröffneten Markthalle, die nach einer Renovierung in seiner ursprünglichen Form erhalten blieb.
 
Um dann die neueren sehenswerten Stadtteile Göteborgs zu finden, die erst ab Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, verlässt man die Stadt innerhalb des Wallgrabens auf einer Brücke, die im Jahr 1901 eingeweiht wurde, an der gleichen Stelle an der einst das große Stadttor lag, das einzige Tor, das tagsüber immer offen war, wenn auch kontrolliert von Soldaten, da man natürlich jeden Feind vom Zugang nach Göteborg abhalten wollte.