Lilla Bommen, die Grenze des früheren Göteborg

Der heutige Gasthafen Lilla Bommen machte bei der Gründung Göteborgs die Grenze der Stadt im Landesinneren aus, an der auch der Wallgraben in den Göta älv mündete. Zu jener Zeit wurde Lilla Bommen natürlich nicht als Freizeithafen für Yachten benutzt, sondern hier legten mit der Zeit Handelsschiffe an und am Fluss selbst fand man einen Schlagbaum der die Zufahrt zu diesem Hafen regelte, wo die Zöllner allerdings auch die Hafengebühren und Zölle verlangten.
 
Als gegen 1640 der östliche Wallgraben bei Lilla Bommen fertiggestellt war, lag dort, wo man heute das Opernhaus findet, die Bastion Sankt Erik, die im 18. Jahrhundert in ein Regionalgefängnis verwandelt wurde. Im Jahr 1936 wurde der östliche Hafenkanal aufgefüllt und im Folgejahr auch ein Teil des Wallgrabens und des Hafens, so dass Lilla Bommen, zumindest am Hafen gemessen, zu diese Zeit sein aktuelles Aussehen erhielt.

Der Viermaster Barken Viking in Göteborg
Foto: Herbert Kårlin

Die moderne Entwicklung von Lilla Bommen setzte dann 1957 ein, als die Barken Viking, einer der letzten Viermaster weltweit, am Göta älv anlegte, direkt neben der Hafeneinfahrt zu Lilla Bommen. Der im Jahr 1906 in Kopenhagen erbaute Handelssegler, der auf allen großen Weltmeeren unterwegs war, liegt seit dieser Zeit in Göteborg und diente in dieser Zeit sehr unterschiedlichen Zwecken.
 
Aber auch 1973, als in Lilla Bommen der Freizeithafen eingeweiht wurde, konnte man noch nicht ahnen wie dieses Gebiet später aussehen sollte, denn die einzigen Bauten entlang des Freizeithafens waren die Lagerhallen in denen vorher die Waren von Handelsschiffen gelagert waren, unterbrach die Monotonie dieses Gebietes.
 
Die große änderung kam dann mit dem Bau des ersten Hochhauses in Göteborg, das das Bauamt direkt am Lilla Bommen genehmigte, und das natürlich auch den offiziellen Namen Lilla Bommen erhielt. Das 86 Meter hohe Hochhaus mit seinen 22 Etagen und dem Aussichtspunkt, genannt Götheborgsutkiken, auf der obersten Etage. Von diesem Punkt aus kann der Besucher nahezu ganz Göteborg aus einer Vogelperspektive betrachten. Allerdings sollte der offizielle Namen sich nicht für das Gebäude durchsetzen, da es die Göteborger in Läppstiftet (Lippenstift) umbenannten.
 
Bereits fünf Jahre später sollte dann auf der anderen Seite des Freizeithafen ein weiteres symbolhaltiges Gebäude Göteborgs eingeweiht werden, nämlich das Opernhaus. Die Architekten der Oper wollten indes nicht nur eine ausgezeichnete Akustik schaffen, sondern wollten dem Opernhaus auch die Form eines Segelschiffes verleihen, ein Vorhaben, das auch sehr gut realisiert wurde.

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